Immobillien Report: Monatliche Analyse und Trends Oktober 2024
Hey! Willkommen zu unserem monatlichen Update zur aktuellen Lage auf dem Immobilienmarkt. Egal, ob Du Dich für den Kauf einer Immobilie interessierst, in Immobilien investieren möchtest oder einfach die neuesten Trends verfolgen willst – hier findest Du eine umfassende Analyse der wichtigsten Entwicklungen. In diesem Beitrag schauen wir uns sowohl die aktuellen Preise und Nachfragetrends als auch die Zinsentwicklung und deren Einfluss auf den Markt an.
Inhaltsverzeichnis
- Das wichtigste vorab
- Aktuelle Preisentwicklungen auf dem Immobilienmarkt
- Wohnraumangebot und Bauaktivitäten
- Nachfragetrends und Käuferverhalten
- Zinsentwicklung und Finanzierungsmöglichkeiten
- Fazit und Ausblick
Das wichtigste vorab
- Immobilienpreise: Die Preise bleiben stabil auf hohem Niveau, insbesondere in Großstädten wie Berlin, München und Hamburg.
- Wohnraumangebot: Es fehlen derzeit rund 800.000 Wohnungen in Deutschland, was den Druck auf die Mietpreise erhöht.
- Zinsentwicklung: Die aktuellen Zinssätze liegen bei etwa 3,13% für eine 90% Finanzierung mit einer 10-jährigen Zinsbindung. Die Zinsen sind stabil geblieben.
- Regionale Unterschiede: Preissteigerungen und Nachfragetrends zeigen große regionale Unterschiede, mit stärkeren Anstiegen in Ballungsräumen und attraktiven Umlandgebieten.
Aktuelle Preisentwicklungen auf dem Immobilienmarkt
Die Immobilienpreise in Deutschland bleiben auch im dritten Quartal dieses Jahres 2024 auf hohem Niveau. Laut dem Immobilienpreisindex Q3 2024 des Empirica-Instituts zeigen die Preise eine stabile Entwicklung, wobei es in einigen Regionen weiterhin moderate Anstiege gibt. Besonders in den Großstädten ist die Nachfrage nach wie vor hoch, was die Preise dort stark beeinflusst.
Beispiel zur Preisentwicklung: Nehmen wir ein Beispiel aus München: Für eine 80 m² Eigentumswohnung in zentraler Lage lag der durchschnittliche Kaufpreis im Q3 2023 bei etwa 700.000 €. Im Q3 2024 ist der Preis auf 715.000 € gestiegen. Das zeigt einen Anstieg von rund 2,1% innerhalb eines Jahres, was auf die konstante Nachfrage und das begrenzte Angebot zurückzuführen ist.
Wohnraumangebot und Bauaktivitäten
Ein entscheidender Faktor für die Preisentwicklung auf dem Immobilienmarkt ist das begrenzte Wohnraumangebot. Laut einem Bericht der FAZ fehlen derzeit etwa 800.000 Wohnungen in Deutschland. Diese enorme Lücke entsteht durch eine Kombination aus hoher Nachfrage, vor allem in städtischen Gebieten, und zu geringer Neubautätigkeit. Besonders in Metropolregionen wie Berlin, München und Frankfurt ist die Nachfrage nach Wohnraum so groß, dass das vorhandene Angebot nicht ausreicht, was zu steigenden Preisen führt.
Warum fehlen so viele Wohnungen?
Mehrere Faktoren tragen zum Wohnungsmangel bei:
- Hohe Baukosten: Die Baukosten sind in den letzten Jahren stetig gestiegen. Dies liegt unter anderem an teuren Baumaterialien und höheren Löhnen im Baugewerbe. Laut Destatis haben sich die Baukosten für Wohngebäude im Jahr 2023 um etwa 8% erhöht, was die Bautätigkeit gebremst hat.
- Langwierige Genehmigungsverfahren: Der Bau neuer Wohngebäude ist oft mit aufwendigen und zeitintensiven Genehmigungsprozessen verbunden, was dazu führt, dass viele Projekte länger dauern oder sogar aufgegeben werden.
- Mangel an Baugrundstücken: Besonders in Großstädten fehlt es an verfügbaren Bauflächen. Neue Projekte werden daher häufig am Stadtrand oder in Vororten umgesetzt, wo der Platz noch vorhanden ist.
Bauaktivitäten im Detail
Obwohl die Bauaktivitäten in den letzten Jahren leicht zugenommen haben, reichen sie nicht aus, um den hohen Bedarf zu decken. Viele Unternehmen kämpfen mit Verzögerungen bei der Fertigstellung neuer Projekte, was zum Teil an Engpässen bei Baumaterialien und Fachkräften liegt. Auch die politischen Rahmenbedingungen spielen eine Rolle: Forderungen nach mehr Nachhaltigkeit und energieeffizientem Bauen führen zwar zu besseren, umweltfreundlicheren Gebäuden, treiben aber auch die Kosten in die Höhe.Die folgende Grafik veranschaulicht, wie sich die Bautätigkeit in Deutschland im Laufe der Jahre entwickelt hat. Es ist deutlich zu erkennen, dass in den 90er Jahren eine hohe Anzahl neuer Wohnungen gebaut wurde, insbesondere Ein- und Zweifamilienhäuser, was zu einem kurzzeitigen Ausgleich des Wohnungsmarktes führte. Doch ab den 2000er Jahren sank die Zahl der Neubauten, während die Bevölkerung weiter wuchs, was die aktuellen Herausforderungen verdeutlicht.
Wie die Grafik zeigt, hat das Bevölkerungswachstum (rote Linie) in den letzten Jahren zugenommen, während der Bau neuer Wohnungen nicht Schritt halten konnte. Diese Diskrepanz zwischen Angebot und Nachfrage ist eine der Hauptursachen für die aktuellen Wohnungsengpässe. Die Prognose für die kommenden Jahre zeigt zwar einen leichten Anstieg an Neubauten, aber es wird erwartet, dass dies den Bedarf bei weitem nicht decken wird.
Nachfragetrends und Käuferverhalten
Die Nachfrage auf dem Immobilienmarkt hat sich in den letzten Jahren verändert. Während früher vor allem Eigentumswohnungen in den Innenstädten gefragt waren, zieht es immer mehr Menschen in den Speckgürtel der Städte oder in kleinere Städte mit guter Anbindung. Dies liegt daran, dass sich die Arbeitswelt stark verändert hat und viele Menschen aufgrund der zunehmenden Homeoffice-Möglichkeiten mehr Flexibilität genießen.
Was treibt die Nachfrage an?
- Arbeiten im Homeoffice: Seit der Pandemie arbeiten viele Menschen regelmäßig von zu Hause aus. Dadurch sind sie flexibler und müssen nicht mehr zwingend in der Nähe des Büros wohnen. Das hat zu einem Trend geführt, dass Familien und Berufstätige vermehrt in Vororte oder ländlichere Gebiete ziehen, wo sie für denselben Preis mehr Wohnfläche bekommen.
- Steigende Mietpreise in den Metropolen: In den großen Städten wie Berlin, Hamburg und München sind die Mietpreise so stark gestiegen, dass viele sich eine Wohnung im Stadtzentrum kaum noch leisten können. Der Preisdruck zwingt daher viele Menschen, in günstigere Regionen auszuweichen (IVD).
- Wachsendes Interesse an nachhaltigen und energieeffizienten Immobilien: Käufer achten zunehmend darauf, dass ihre Immobilien umweltfreundlich sind und langfristig Energiekosten sparen. Gebäude, die modernisiert wurden oder als „Green Buildings“ gelten, sind daher besonders gefragt, da sie auch in Zukunft wertbeständiger sein dürften (ZIA).
Zinsentwicklung und Finanzierungsmöglichkeiten
Ein wesentlicher Bestandteil des Immobilienkaufs ist die Finanzierung, und hier spielt die Zinsentwicklung eine zentrale Rolle. Die aktuellen Zinssätze liegen für eine 90% Finanzierung bei 3,13% (10 Jahre Zinsbindung). In den letzten Wochen sind die Zinsen relativ stabil geblieben, nachdem sie in der ersten Jahreshälfte leicht gesunken sind.
Die folgende Grafik gibt Dir einen Überblick über die aktuellen Zinsen, wie sie sich in den letzten Wochen entwickelt haben und wie sie von verschiedenen Faktoren beeinflusst werden.
Die Grafik zeigt, dass der durchschnittliche Zins für eine 90% Finanzierung derzeit bei 3,13% liegt, mit einem Minimalwert von 2,98% und einem Maximalwert von 3,99%. Die Zinskurve hat sich in den letzten Wochen stabilisiert, nachdem sie zuvor leicht gesunken war. Dies deutet darauf hin, dass die Zinspolitik derzeit auf eine moderate Stabilität ausgelegt ist. Die Übersicht verdeutlicht zudem, wie verschiedene Finanzierungskonditionen (wie der Fremdkapitalanteil und die Zinsbindungsdauer) die tatsächlichen Kosten für Immobilienkäufer beeinflussen.
Einfluss der Zinspolitik auf den Immobilienmarkt
Die Europäische Zentralbank (EZB) spielt eine entscheidende Rolle bei der Festlegung der Zinssätze. Niedrige Zinsen machen es Käufern leichter, sich den Traum vom Eigenheim zu erfüllen, da die monatlichen Raten erschwinglicher bleiben. Aktuell ist die EZB vorsichtig bei der Anhebung der Leitzinsen, um die Wirtschaft zu stützen, was den Markt weiter befeuert. Wenn die Zinsen jedoch anziehen, könnten sich Finanzierungskosten für Immobilienkäufer schnell erhöhen. Daher lohnt es sich, die Entwicklung genau zu beobachten und gegebenenfalls frühzeitig zu handeln.
Fazit und Ausblick
Der Immobilienmarkt in Deutschland bleibt auch im Oktober 2024 spannend und herausfordernd. Hohe Preise und ein begrenztes Angebot prägen die Marktlage, insbesondere in den Metropolen. Zugleich zeigt die stabile Zinsentwicklung Chancen für Käufer, die langfristig planen. Wer in den nächsten Monaten eine Immobilie kaufen oder investieren möchte, sollte die Entwicklungen genau beobachten und flexibel auf Änderungen reagieren.
Aufgrund der anhaltenden Wohnungsknappheit bleibt der Druck auf den Immobilienmarkt bestehen. Deshalb ist es ratsam, sich frühzeitig über Finanzierungsmöglichkeiten zu informieren und Angebote zu vergleichen. Ein weiterer Tipp ist, langfristige Trends zu beobachten, wie etwa den zunehmenden Fokus auf Nachhaltigkeit und die Nachfrage nach Wohnraum außerhalb der Großstädte.
Wir hoffen, dass Dir dieses Update einen guten Überblick über den aktuellen Immobilienmarkt gibt. Schau nächsten Monat wieder vorbei, wenn wir die neuesten Zahlen und Entwicklungen für Dich zusammenstellen!
Diesen Beitrag teilen